Montag, 5. November 2007

Streik

Keine Angst, keine Angst, dieser Post handelt nicht vom Bahnstreik in Deutschland. ich berichte hier also nicht über eine Überraschung bei der Deutschen Bahn. Nein, ich schreibe hier über einen anderen Streik, jenseits des Atlantiks. Wie ich hier erfahren habe, wird auch in den Vereinigten Staaten von Amerika gestreikt. Doch da drüben sind es nicht die Lokführer, die ihre Arbeit niederlegen, sondern die Drehbuchautoren. Tinte und Feder bleiben erstmal stecken, solange die Forderungen nach mehr Honorar nicht erfüllt werden. In Amerika würde das ein Krise bedeuten.
"Die Folgen des aktuellen Streiks dürften vor allem im aktuellen Fernsehen zu spüren sein, wo die landesweite Talkshows von Stars wie David Letterman oder Jay Leno sich weitgehend auf die Gags und Sprüche von WGA-Autoren stützen, die ihren Humor aus den aktuellen Nachrichten und Klatschspalten generieren. Amerikanischen Branchen-Experten zufolge wird den täglichen Shows ziemlich schnell das Material ausgehen. Auch die Comedy-Show "Saturday Night Live" baut auf WGA-Skripte. "Wir haben keinerlei Vorräte an Texten", sagte Amy Poehler, Redakteurin der legendären Komiker-Schmiede. "Bumm - unsere Show ist zu Ende", befürchtet die Fernsehmacherin. Angesichts der fatalen Auswirkungen auf die Fernsehprogramme war das Fachblatt "Daily Variety" schon am Freitag mit der Schlagzeile "Apocalypse Now" erschienen."
Na gut, die Fernsehkrise als Apokalypse anzusehen scheint mir doch etwas übertrieben, zumindest dann, wenn die da drüben noch halbwegs richtig ticken. Klar Talkshows sind beliebt, gerade auch wegen den Witzen, und ohne diese werden viele Zuschauer keinen Spaß mehr daran haben. Auch der Satz "Wir haben keinerlei Vorräte an Texten" hört sich extremer an als es eigentlich ist. Für mich hört sich das eher wie eine Hungersnot an. Tut mir Leid Amerika, aber mir erscheinen die öffentlichen Aussagen viel zu dramatisch. Denn es gibt sicherlich besseres im Fernsehen (wenn man schon vor der Klotze sitzen muss) als Talkshows...

1 Kommentar:

wolf hat gesagt…

Hallo, es geht um amerikanisches Fernsehen. Das sieht ein bisschen anders aus als bei uns in Deutschland. Klar, wer Filme gucken will, hat die große Auswahl. Aber wer irgendwie was tages aktuelles mitbekommen will, guckt talkshows. Und wenn da die Zuschauer vor Langeweile gähnen, dann geht die Quote in den Keller und damit sinken die Werbepreise und damit geht es den Sendern schlecht. Für die Medienindustrie in Amerika ist der Autoenstreik wirklich viel schlimmer, als wenn Schauspieler streiken.
Was würde eigentlich passieren, wenn in Deutschland die Autoren streiken? Nichts. Man würde von "Genial Daneben" alte Folgen wiederholen und keiner würde es merken.