Mittwoch, 2. Juli 2008

Filme, die man gesehen haben muss (2)

Heute: Abre los ojos vs. Vanilla Sky



Abre los ojos, das ist Spanisch und bedeutet soviel wie "Öffne deine Augen". Der spanische Film aus dem Jahre 1997 wurde bei uns unter dem Namen "Open your Eyes" bekannt. Die berühmteste Schauspielerin aus dem Film ist sicherlich Penélope Cruz, zumindest weltweit berühmt. Doch einen weltweiten Durchbruch gelang dem Filmstoff erst 2001, in einem Hollywood-Remake mit Tom Cruise, Cameron Diaz und erneut Penélope Cruz - Vanilla Sky.

Was passiertüberhaupt in den Filmen. Nun ja, grundsätzlich natürlich genau dasselbe. Im folgenden Text schreibe ich die Namen der Charaktere aus beiden Filmen hin, den des Remakes in Klammern.
César (David Aames) befindet sich in einer psychiatrischen Anstalt. Der Psychiater Antonio (Dr. Curtis McCabe) versucht ihm zu helfen, sich an einen Mord zu erinnern. Was ist bloß passiert, will nicht nur der Psychiater und der Zuschauer erfahren, auch César (David) will wissen, wieso er in einer Psychiatrie eingesperrt ist.
Dabei lebte César (David) früher ein tadelloses Leben als Playboy. Mit seinem Unternehmen erfolgreich, deshalb millionenschwer, schmeißt er eine große Geburtstagsparty. Seine Freundin Nuria (Julie Gianni) wird von einer Nacht auf die andere seine Ex. Doch so leicht lässt sie nicht von ihm ab. Ohne Einladung besucht sie Césars (Davids) Feier und wird von ihm eiskalt abserviert. Denn auf der Party hat der Schönling es bereits auf eine andere abgesehen - Sofia (ebenfalls Sofia). Die ist zwar als Begleitung seines besten Freundes Pelayo (Brian Shelby) aufgetaucht, was für César (David) aber kein Hindernis darstellt. Sie schleichen sich von der Party in die Wohnung von Sofia, wo beide die Nacht verbringen - ohne sich aber zu Nahe zu kommen. Am nächsten Morgen wartet die Ex, die die beiden Turteltauben verfolgt hat, bereits auf den Verführer. Von ihrem Charme überredet, steigt César (David) zu ihr ins Auto. Ein großer Fehler, wie sich herausstellt, denn die eifersüchtige Nuria (Julie) fährt mit dem Auto durch die Leitplanke und stirbt bei dem Aufprall. César (David) jedoch überlebt. Schwer verunstaltet und ohne wirkliche Hoffnung auf eine komplette Regeneration versucht er sein Leben wieder in den Griff zu kriegen. Doch der Albtraum fängt gerade erst an...

Ja, es ist nicht ganz einfach die Geschichte des Filmes zu erzählen, denn das lässt das Drehbuch einfach nicht zu. Einfache Szenenwechsel sind dem Film fremd, ständig springen wir zwischen Psychiatrie, Vergangenheit und alptraumhaften Ereignissen umher. Die ähneln sich in den Filmen teilweise, aber nicht komplett, hierbei lässt sich Vanilla Sky ein paar Freiheiten.
Auf jeden Fall ist der rote Faden beim ersten Mal gucken nicht so leicht zu verfolgen. Allerdings löst das Finale alle Rätsel schlüssig - in beiden Versionen.

So nun aber zu den Unterschieden. Welcher Film der beiden ist besser? Das ist zwar auch Geschmackssache, aber manche Punkte lassen sich leicht klären. Die profesionelleren und aufwendigeren Effekte, Kameraführungen und Schauspieler sind sicherlich alle auf Seiten der Hollywoodverfilmung, was auch mit dem moderneren Mitteln zu tun haben dürfte (4 Jahre Unterschied) und natürlich des Budgets. Die USA-Filmschmiede reizt mit Namen der Schauspieler, von der spanischen Seite kennt man nur Frau Cruz.
Dennoch ist das spanische Original ebenso spannend wie das Remake und an manchen Stellen sogar noch krasser.
Im Original merkt man César den Reichtum nicht einmal ansatzweise so sehr an, wie David in Vanilla Sky.

Wenn ich mich recht erinnere, kann der knapp 20 Minuten längere Film Vanilla Sky noch mehr Hintergrundgeschichten erzählen, die die Erlebnisse Davids noch intensiver gestalten können. Letztlich müsste ich mich noch für einen der beiden Filme entscheiden. Mir gefällt das Remake besser, wegen den oben genannten Gründen. Allerdings hat auch das Original seine Reize. Wer einen der beiden Filme schon kennt, sollte den anderen auf jeden Fall auch sehen, weil es eben auch Unterschiede gibt. In diesem Falle stellen sie mal die Haupthandlung zurück und erleben Sie den Film.
Wenn man noch keinen der beiden Filme kennt, sollte sich von meiner Wahl nicht beeinflussen lassen. Am besten auch beide gucken, dann versteht man die Zusammenhänge eh besser. Beim ersten Mal muss man sich allerdings auch Zeit nehmen, wenn möglich ohne Unterbrechung gucken, denn die versauen einem das famose Filmerlebnis und Sie werden aus der Handlung geworfen - und die muss man sich sehr genau ansehen, um sie zu verstehen.

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